8%
5,6 Mio. *
*Grundgesamtheit:
Deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren
Bevölkerungsanteil:
„Wir müssen
umdenken“
Leitmotiv:
Die progressiven Realisten: Die Treiber der globalen Transformation: Optimismus und Aufbruchsmentalität bei gleichzeitig ausgeprägtem Problembewusstsein für die planetaren Herausforderungen; offen für neue Wertesynthesen: Disruption und Pragmatismus, Erfolg und Nachhaltigkeit, Party und Protest; Selbstbild als progressive Realisten; Umwelt- und klimasensibler Lebensstil.
Soziodemografische Fakten im Überblick
Grundorientierung und Lebensstil
Neo-Ökologische verstehen sich als Changemaker und Treiber der aufgrund von Klimakrise und Umweltzerstörung alternativlosen globalen Transformation („wir müssen umdenken“). Trotz der drängenden ökologischen und sozialen Herausforderungen versprüht diese Gruppe Optimismus und zeigt eine von Realismus und Anpassungsfähigkeit geprägte Aufbruchsmentalität (progressive Pragmatiker, visionäre Realisten).
Der Lebensstil dieses Milieus ist geprägt von Verantwortungsethik und einem ökologischen und sozialen Gewissen einerseits und stark ausgeprägten Selbstentfaltungswerten (Kreativität, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Authentizität) sowie hedonistischen Werten (Genuss, Sinnlichkeit) andererseits.
Typisch für diese Gruppe ist ihre Neugier auf Menschen, ihre gelebte Toleranz und Sympathie für Fremdes und Minderheitskulturen sowie ihre Offenheit für das Experimentieren mit alternativen (auch devianten) Lebensentwürfen.
Die Neo-Ökologischen verfolgen die Vision eines nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens in der Gesellschaft wie im Privaten („anders leben“). In diesem Milieu wird ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel eingefordert: von der (gedankenlosen) Konsum- und Überflussgesellschaft zur (verantwortlichen) Post-Wachstumsgesellschaft. Sie selbst möchten hier vorangehen, indem sie nach konsequenter Umsetzung nachhaltiger Alternativen im Alltag streben. Ihr Lebensstil ist umwelt- und klimasensibel — aber ohne Verzichtsideologie, Hardliner-Mentalität und Untergangsrhetorik.
Der Lebensstil der Neo-Ökologischen orientiert sich (auch aus finanziellen Gründen) am Prinzip des ökonomischen Minimalismus („less is more“, „small is beautiful“ etc.), ist aber fern von Konsum- oder Genussfeindlichkeit. Man konsumiert gerne, aber kontrolliert. An Geld und Finanzen, an Sparen und Geldanlegen zeigt man nur wenig Interesse. Freiheit und Selbstverwirklichung rangieren vor Sicherheit und Vorsorge.
Neo-Ökologische haben ausgeprägte ästhetische und kontemplative Bedürfnisse und eine Affinität zu Spiritualität und Mindfulness. Entsprechend verfolgt man geruhsame Indoor-Hobbys (malen, lesen, meditieren), ohne aber auf Party und Ausgehen zu verzichten.
Die Neo-Ökologischen zeichnet eine hohe Technologieaffinität aus. Sie nutzen die digitalen Möglichkeiten in Beruf und Freizeit mit großer Selbstverständlichkeit. Trotz eines ausgeprägten sozialökologischen Mindsets gibt es in dieser Gruppe keine ideologisch begründete Technik-feindschaft — auch weil die Lösung von Umweltproblemen innovative Technologien benötigt.
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